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Vergesellschaftung von Sugar Glidern, Teil II

Die Vergesellschaftung ist ein Spiel aus Aktion und Reaktion

Dieser Fall schildert genau das was ich ganz zu Anfang angesprochen habe. Erst einmal ist es wichtig wie man die Tiere einander vorstellt und zweitens ist es entscheidend wie sie aufeinander reagieren. Alles andere ist Bauchgefühl, auch wenn einem das ein oder andere Hintergrundwissen nützlich sein kann. Es gibt Fälle in denen passiert überhaupt nichts - und es gibt Fälle in denen die Fronten sich so verhärten, dass es keinen Sinn macht es weiter zu versuchen.

In den letzten Jahren hab ich positive und negative Erfahrungen vernommen. Nachdem ich damals selber solch einen Patzer begangen hatte gab ich allen eine goldene Regel mit auf den Weg. Setze die Sugar Glider immer vormittags zusammen in ein Nest, wenn sie schlafen. Bis zum Abend hat sich der Geruch der Tiere vermischt, was oftmals handfeste Auseinandersetzungen verhindert. Das funktioniert übrigens bei vielen Tierarten. Wachen die Tiere gemeinsam auf hat sich zwischen ihnen bereits ein erster sanfter Faden entwickelt, der im positivsten Sinne zu einem dicken Band auswachsen kann...

Verschiedene Methoden, unterschiedliche Ergebnisse

Selbstverständlich hat sich nicht jeder an diesen Tipp gehalten. Obwohl ich bei diesen Rückmeldungen immer gern eine Augenbraue hochziehe sind die Ergebnisse recht interessant. Es gab Fälle in denen der Neuzugang einfach samt geöffneter Transportkiste in die Voliere gestellt wurde und die Tiere abends neugierig aufeinander zugingen. Doch genauso schnell kann es beim ersten Zusammentreffen starke Revierauseinandersetzungen geben, da der Neuling erst einmal in fremden Territorium ist. Es gab Fälle in denen es die Halter so probierten, dass die reguläre Gruppe in der Voliere saß und der Neuzugang außen am Gitter umher kletterte. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten - die Tiere treffen neugierig aufeinander oder sie attackieren die Pfoten des Neuzugangs durchs Gitter um ihr Revier zu beschützen. Selbst bei der Nestzusammenführung wie ich sie gerne empfehle gab es zwei Seiten - denn obwohl sie zunächst friedlich miteinander schlummerten kam es in einigen Fällen in der Nacht drauf zu Auseinandersetzungen, die zu aufgeteilten Schlafplätzen führten. Manchmal kam es vor, dass nach kurzen akustischen Differenzen Frieden herrschte und manchmal wenn die Situation anfangs recht einfach erschien wurden daraus die größten Problemfälle.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass es nur sehr wenige Fälle unter den mir bekannten gibt, die nach einigen Anstrengungen nicht funktioniert haben. So zum Beispiel der Fall wo zwei Tiere ein komplettes Zimmer bewohnten, in dem sie trotzdem noch eine frei zugängliche Voliere hatten. Zu dem Paar sollte ein junges Weibchen gesetzt werden, was fast immer problemlos funktioniert. Das Paar akzeptierte das Weibchen jedoch überhaupt nicht, was nach einigen Tagen dazu führte, dass sie sich angsterfüllt vor den anderen Versteckte. Jeder Tipp wurde ausprobiert - nichts half. Um Tiere und Halter nicht noch weiter zu stressen empfahl ich hinterher schweren Herzens den Versuch abzubrechen. Woran es lag ist mir bis heute rätselhaft - vielleicht war es gerade der immense Platzanspruch, der den Tieren zur Verfügung stand.

Wer sich den Luxus erlauben kann und einen kleineren Notfallkäfig hat sollte die Tiere sogar auf neutralem Gebiet zusammen setzen - zum Beispiel das gemeinsame Nest einfach tagsüber in den unbekannten Käfig stellen und die Tiere zwei komplette Tage ohne Freilauf zusammen lassen.

Hilfestellung in den ersten Tagen

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