Herzlich willkommen auf SugarGlider.de

SugarGlider.de | Haltungsberichte | Vergesellschaftung, Teil III

Vergesellschaftung von Sugar Glidern, Teil III

Was man bei einer Vergesellschaftung vermeiden sollte

Die Zusammenführung sollte nicht überstürzt erfolgen sondern durchgeplant sein. Wer abends vor dem Fernseher auf die Idee kommt "man könnte ja mal kurz probieren" wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Schwierigkeiten bekommen. Ein Hauptproblem das durch überstürztes Handeln entstehen kann ist eine Verhärtung der Fronten - sprich ein erster negativer Kontakt zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Prozess und es ist sehr mühsam für alle ihn wieder loszuwerden.

Obwohl es eher unter einen eigenen Bereich gehört möchte ich kurz noch auf Gruppenzusammenstellungen und Kombinationen eingehen, da sie maßgeblich am Erfolg oder Scheitern beteiligt sind. Dabei sei ergänzend zu erwähnen, dass diese Regeln ausnahmebedingt für Tiere gelten die miteinander aufgewachsen sind und sich gut verstehen. Wer z.B. ein Männchen mit mehreren Weibchen möchte (geplante Großzucht), der sollte sich Tiere ins Haus holen, die sich bereits kennen.

Mehrere Einzeltiere vergesellschaften

Mehrere Einzeltiere zusammen zu führen sollte eigentlich eine der einfachsten Zusammenführungen sein. Bei allen Tieren sollte es so sein, dass die Freude über Artgenossen größer ist als alles andere. Natürlich muss auch hier eine Rangfolge ausgefochten werden. Das ist bei mehreren sich völlig fremden Tieren etwas chaotischer als in einer Gruppe, da sich jeder gegen jeden behaupten muss. Andererseits sind so viele Ansatzpunkte an allen Seiten vorhanden, dass kaum Zeit bleibt sich auf ein anderes Tier festzufahren - was oft zu richtigem Streit führen kann.

Paare vergesellschaften

Männchen und Weibchen finden in der Natur immer zusammen - dem Nachwuchs zuliebe. Nichts anderes bei den Sugar Glidern. Wer hier die Regeln der Zusammenführung beachtet , der sollte sehr wenig Probleme bekommen. Männchen reagieren meist etwas ungestüm auf die holde Weiblichkeit - die zarten Damen wissen sich aber schon zu wehren. + ein drittes Tier: Die Situation gestaltet sich je nachdem wie eingespielt das Paar ist und ob sie bereits Nachwuchs erwarten. Ein schwangeres Paar wird ungern eine Erweiterung dulden, da sie in dem Neuzugang ernsthafte Konkurrenz für ihre Kinder sehen. Ein junges Weibchen hat eine Chance in die Gruppe aufgenommen zu werden, ein Männchen nicht (siehe Männchen)
Wenn es keine Notsituation ist würde ich deshalb davon abraten.

Weibchen vergesellschaften

Weibchen in gemischten Gruppen

Auch Weibchen haben eine Rangfolge untereinander. Bei zwei, drei Weibchen mag diese nicht sonderlich auffallen - bei größeren Gruppen kann es allerdings zu ausgewachsenem Zickenalarm kommen, wenn es um den Nachwuchs geht. Big Mama lässt es sich oft nicht bieten, dass eine der Haremsdamen ebenfalls Nachwuchs in die Welt setzen könnte. Die friedlichsten Weibchenkonstellationen in einer gemsichten Gruppe erreicht man mit Schwestern oder charakterlich nicht stark ausgeprägten Weibchen.

Weibchen ohne Männchen (Frauen-WG)

Eine reine Mädchen-WG mag eine leicht turbulente Gruppe sein, prinzipiell müssten die Damen aber gut miteinander zurecht kommen. Vorrausgesetzt, kein Männchen ist in der Nähe um ihre Hormone in Schwaung zu bringen.

Männchen vergesellschaften

Männchen in gemischten Gruppen

Sich (bluts)fremde Männchen gehören nicht in eine gemischte Gruppe. Sind Weibchen anwesend, wird es immer wieder zu Situationen kommen, in denen die Rangfolge kippt. Keiner will sich unterkriegen lassen, denn der "Big Boss" hat das Vorrecht auf die Weibchen. Es muss ständig verteidigt werden, weil die anderen Männchen die Weibchen natürlich trotzdem besteigen. Je nach Tagesverfassung gehen diese Streitigkeiten unterschiedlich aus. Sind die Kontrahenten fast gleich stark wird gekämpft bis aufs Blut. Und der Verlierer denkt sich "Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen"

Männchen ohne Weibchen (Männer-WG)

Bei einer Haltung von Brüdern die seit der Geburt nicht getrennt waren ist eine rein männliche Gruppenzusammenstellung möglich. Inzwischen halten viele Halter auch reine Männergruppen aus mehreren Tieren, die erst spät miteinander vergesellschaftet wurden. Die Ergebnisse sind sehr positiv. Auch größere Gruppen Männchen komen wunderbar miteinander zurecht.

Eine große Gruppe Sugar Glider halten

Es ist durchaus möglich sich eine größere Gruppe zu halten. Allerdings sollte diese Gruppe aus sich selbst heraus wachsen - sprich ein Paar mit dauerhaft dableibendem Nachwuchs. Wobei hier schon wieder die Frage der Inzucht im Raum steht. Männchen können vom Tierarzt für Exoten kastriert werden, bei Weibchen ist das zu gefährlich. Viele Züchter lösen das Problem indem sie den Nachwuchs bis zum erreichen der Geschlechtsreife bei der Gruppe belassen und ihn erst dann abgeben, wenn inzwischen neuer Nachwuchs unterwegs ist. In größeren Gruppen kommt es öfters zu Streit als in kleineren - deshalb gibt es bei der Haltung deutlich mehr Regeln zu beachten, die allerdings nicht an dieser Stelle diskutiert werden sollen.

Gruppen zusammenführen

Zwei kleinere Gruppen zusammen zu führen ist kaum möglich, da beide Gruppen sich bereits aufeinander eingestimmt haben und jeweils zwei gleiche Ebenen aneinander geraten (mehrere Alphamännchen, mehrere Alphaweibchen). Hier ist langer Streit vorprogrammiert, wenn nicht gar schlimmeres. Deshalb muss ich dringlichst davon abraten.

Impressum · Uns verlinken