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Basisinformationen zum Sugar Glider, Teil III

Kurzinformationen zur ersten Orientierung, Teil III

Schwerpunkt 1: Erhöhter Calciumbedarf

Gleitbeutler benötigen deutlich mehr Calcium, als sie mit der Nahrung zu sich nehmen können. Calcium ist, wie wir alle früher gepredigt bekommen haben, ein wichtiger Bestandteil des Knochenaufbaus. Erhält der Körper nicht genügend Calcium, dann weichen die Knochen auf und sind deutlich anfälliger für Frakturen. Da dieser Vorgang meist sehr leise und schleichend vor sich geht, erkennen wir als Halter leider erst im Endstadium den labilen Zustand unserer Schützlinge. Wenn sich Trägheit im Verhalten bemerkbar machen, ist eine Rettung oft schon zu spät. Körperliche Anzeichen sind vor allem Probleme mit den Hüftgelenken, das heißt Schwierigkeiten in der Motorik und nachziehen der Hüfte. Nicht selten sind hier deformierte Knochen schuld. Eine "Wunderheilung" gibt es nicht. Ein erkranktes Tier gesunden zu lassen ist ein langer Prozess, den viele nicht überleben. Aus diesem Grund muss die Nahrung mit stark calciumhaltiger Produkten vorsorglich ergänzt werden. In keinem Haushalt mit diesen Tieren sollte ein reines Calciumprodukt fehlen. Da das Thema von mir sehr intensiv aufgearbeitet wurde, steht es in einem extra Bericht, der für jeden Halter Pflichtlektüre ist! Es ist sehr wichtig die korrekte Dosierung zu finden, um einerseits Mangelerscheinungen vorzubeugen und andererseits Vergiftungserscheinungen (sprich zu viel) vorzubeugen. Deshalb reicht eine leichte Gabe von 2 bis 3 mal in der Woche vollkommen aus.

Schwerpunkt 2: Darmunterstützung gewährleisten

Zusätzlich zum Calcium liegt der haltungstechnische Schwerpunkt auf einer darmfreundlichen Nahrung. In freier Wildbahn nehmen Sugar Glider viele unterschiedliche "natürliche Antibiotika" auf, die sie in der Heimhaltung nur von ihren Haltern erhalten können. Hierbei handelt es sich um kleinere Mengen Honig (am besten Manukahonig aus dem Reformhaus), Akaziengummi (als Pulver aus der Apotheke), Blütenpollen (Reformhaus oder Supermarkt) und Nektar (Fachhandel für Vögel). Auch zu diesem Thema gibt es einen sehr ausführlichen Bericht, der euch den Sinn und die Notwendigkeit erläutern kann. Die angesprochenen Produkte sind unbedingt in den wöchentlichen Futterplan einzubringen!

Futterplätze

Nach jahrelanger Erfahrung - leider auch in einer eigenen Gruppe - kann ich euch nur eins predigen: Egal wie klein die Gruppe ist, egal wie gut sich die Tiere verstehen und egal was und vor allem wie viel ihr füttert - benutzt niemals dauerhaft nur einen Napf! Ich habe bereits mehrfach mitbekommen, dass ein einzelner Futterplatz zu Streit führt. Wenn sich eines der Tiere als "Hengst" aufspielt, verteidigt es den Futternapf. Dabei kann das Tier satt sein und der Napf bis oben hin voll. Jeder, der sich dem Napf nähert, bekommt Ärger. Die schwächeren Tiere werden verjagt und magern ab, können ihren Calcium - und Energiebedarf nicht mehr decken und werden ernsthaft krank. Auch die Rangordnung in der Gruppe wird schwieriger, da die sozialen Unterschiede deutlich ausgeprägter sind. Nur der stärkere überlebt.... Wer von euch Interesse hat, kann die Geschichte gerne an dieser Stelle vertiefen. So sozial und friedliebend Sugar Glider sind - vorbeugen ist besser als nachsehen. Nach meinen schlechten Erfahrungen spüle ich morgens lieber zwei Näpfe aus als einen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Futternäpfe müssen nicht zwingend an einer hohen Position stehen. Sie sollten aber auf jeden Fall so aufgestellt sein, dass sie nicht herunter geschubst werden können. Alleine schon deshalb haben sich schwere Keramiknäpfe bewährt. Eine spannendere Alternative ist es, das Obst in größeren Scheiben oder Stücken in der Voliere aufzuhängen und den Tieren so eine Herausforderung zu stellen.

Benimm - kenn ich nicht!

Nahrungsmittel fester Konsistenz werden in die Vorderpfoten genommen und in einer gemütliche Fressposition vertilgt. Anfangs hatte ich einen Gitterkäfig, bei dem mein Weibchen meist an der Decke hängend gefressen hat. Nachteil bei dieser Eßgewohnheit ist, dass die Schalen und der restliche Obstmatsch gerne rücksichtslos von den Pfoten geschleudert werden. Dementsprechend sieht auch das Umfeld aus - selbst außerhalb der Voliere. Später ging ich zu Volieren über, bei denen nur die Front geöffnet ist. Erfahrung macht halt klug. Deshalb kann ich jedem Halter raten, wenigstens eine teilweise geschlossenen Voliere zu nehmen. Ansonsten kann man regelmäßig renovieren. Im Freilauf sollte Futter nur an geschützten Stellen angeboten werden, wenn überhaupt (z.B. besondere Belohnungen, die nicht aus der Hand gefüttert werden). Volierentipps gibt es ebenfalls in Sonderberichten.

Die Breite des Obst- und Gemüseangebots

Ihr könnt von Zitrusfrüchten (bitte nur sehr wenig!) bis hin zu Bananen (stopfend!) und Weintrauben so ziemlich alles anbieten. Allerdings sind die Kleinen recht wählerisch, und jedes Tier bevorzugt eine andere Obstsorte (auch hierzu wieder ein Sonderbericht). Achtet darauf, dass ihr möglichst calciumreiche Früchte verfüttert, und dass der darin enthaltene Phosphorwert (hier gibt es eine Übersicht über die gebräuchlichsten Sorten) dafür um so geringer ist. Am besten empfiehlt sich ein Nachschlagewerk für Inhaltsstoffe (Literaturtipps). Der Standard besteht bei mir aus Melonen, Äpfeln, Weintrauben (kernlose), Birnen, Salatgurke, Möhren (geschabt), Blumenkohl (tiefgefrorener "Kaiser-Mix") und Sharon Früchten. Das hört sich auf den ersten Blick kompliziert an - ist es auch. Allerdings habt ihr das nach den ersten zwei Monaten schon so verinnerlicht, dass ihr gar nicht mehr darüber nachdenken werdet! Wenn ihr euch anfangs unsicher seid, dann fragt bitte im Forum nach.

Trinkwasser muss sein

Besonders wichtig ist es, genügend Wasser zur Verfügung zu stellen. Obwohl die Glider sich den größten Feuchtigkeitsanteil aus dem Obst bzw. Gemüse holen, brauchen sie zusätzlich einen Napf mit Trinkwasser. Denn bereits nach einem einzigen Tag, ohne einen ausreichenden Wasserausgleich, kann es bei ihnen zu Ausfallerscheinungen und gesundheitlichen Schäden kommen. Die Wassermenge, die in einer Nacht aufgenommen wird, ist nicht zu verachten, denn Glider scheiden sehr viel Urin aus (Markierung) und verlieren auf diesem Weg eine Menge Flüssigkeit. Wasser kann sowohl in der Tränke als auch im Napf angeboten werden, wobei der Napf weiter verbreitet ist. Einen triftigen Grund gibt es dafür nicht. Bei Tränken ist die Technik nur immer so eine Sache (Tropfen, verstopfen, mit Bürste reinigen).

Mineralwasser (calciumreiches) ohne Kohlensäure ist ab und zu ebenfalls okay. Gleiches gilt für den Zusatz von mit Wasser vedünnten Fruchtsäften (Apfelsaft,. Birne... ). Nicht okay sind unverdünnte Fruchtsäfte mit Konservierungsstoffen und Zucker, egal wie verrückt die Tiere danach sind. Bei gesundheitlichen Problemen können dünn angesetzte Kräutertees mit Honig das Trinkwasser eine zeitlang ersetzen (Nachfrage im Forum welches Kraut wofür!)

Die Notwendigkeit von Lebendfutter

Tierisches Eiweiß (nach aktuellem Stand circa zu 40% vom gesamten Futter benötigt) ist für Sugar Glider mehr als wichtig. An mehreren Tagen in der Woche müssen entweder Mehlwürmer (pro Glider 3 bis 4), Heuschrecken oder andere Insekten verfüttert werden. Wanderheuschrecken (mittel) haben sie im wahrsten Sinne des Wortes zum fressen gerne. Große Heuschrecken (ca. 6 cm) werden ebenfalls sehr gerne genommen. Gleiches gilt für Heimchen und (Steppen-) Grillen. Mehlwürmer die sich gerade verpuppt haben sind immer wieder ein ganz besonderes Highlight und angeblich sogar inhaltlich wertvoller als die Würmer selber. Am Rande sei zu bemerken, dass alle Raupen und Würmer einen recht hohen Fettanteil haben und deshalb eher als Zusatz zu Hüpfern verfüttert werden sollten.

Ich füttere zwischendurch als krabbelnde Alternative die Buffalowürmer, da sie nicht so extrem fetthaltig wie ihre Verwandten, die Mehlwürmer, sind. Für Wachsmaden (auch Honigmaden oder Wachsmottenlarven genannt) würden meine Glider alles tun. Die großen Maden werden zum Teil mit Honig ernährt und schmecken entsprechend. Die oft empfohlen Zophobas – etwa 4 bis 6 cm langen, dicken Raupen – sind ein Thema für sich. Anfangs habe ich damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Tiere haben sie schlichtweg verweigert. Inzwischen gehören sie zu den heißgeliebten abendlichen Snacks, die keiner mehr missen möchte.

Es ist Sache der Glider, was sie an Lebendfutter akzeptieren und was nicht. In all den Jahren habe ich trotzdem eins gelernt: Nie aufzugeben und es immer mal wieder zu probieren. Gewohnheiten sind veränderbar!

Informationen über die Wichtigkeit und den Ekelfaktor von Lebendfutter gibt es in einem Sonderbericht Alle Insekten haben ein ziemlich unausgewogenes Calcium: Phosphor Verhältnis!

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