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Akazienratten

Eigentlich haben sie so gar nichts rattenartiges an sich - Akazienratten ähneln auf den ersten Blick eher den Bilchen. Ihre Größe und der schwarze, behaarte Schwanz passen nicht in unsere Vorstellungen von Ratten. Ungewöhnlich wie ihr Aussehen ist auch ihre Lebensweise, über die nur wenig bekannt ist. Auch in Züchterhand sind sie noch echte Raritäten.

Akazienratten bevölkern das östlich Afrika von Äthiopien über Angola bis nach Süd-Afrika. Sie sind lebhafte Tiere, die nachtaktiv sind. Obwohl sie so aktiv sind, bekommt man sie in freier Wildbahn kaum zu Gesicht, da sie sich beim geringsten Geräusch bereits verstecken. Akazienratten verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie fast ausschließlich in den oberen Regionen von Akazien angetroffen werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie wohl auf diese Baumart und einige wenige andere angewiesen sind. Auf diesen Bäumen findet der Großteil ihres Lebens statt. Nur bei Gefahr verlassen die Tiere die Bäume in Ausnahmefällen, um über den Boden zu flüchten. Außerdem kommen sie auf den Boden, um Grassamen zu sammeln, den sie teilweise in Vorratskammern am Boden oder in Bodennähe verstecken Ihr Nest legen die Ratten in Astgabeln, Baumhöhlen, hohlen Ästen oder unter loser Rinde an. Es besteht aus Ästen oder ähnlichem pflanzlichen Material.

Die Nahrung der Akazienratte besteht aus Knospen, Blättern, Beeren, Wurzeln und Samen. Auch tierische Kost in Form von Insekten, gegebenenfalls auch jungen Vögeln wird nicht verschmäht. In ihrer Heimat leben die Ratten in kleinen Kolonien, die wahrscheinlich Familiengruppen entsprechen. Das Nahrungsspektrum frei lebender Akazienratten umfasst Knospen, Blätter, Beeren und Früchte. In Menschenobhut sollte als Grundfutter ein Gemisch aus Wellensittichfutter und Hamsterfutter angeboten werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich die Ratten nicht nur die großen Saaten (meist Sonnenblumenkerne) herauspicken und die kleineren Hirsekörner verschmähen. Zwar scheinen sie relativ resistent gegen Verfettung zu sein, aber dauerhafte Gesundheitsschäden sind bei zu fettreicher Ernährung nicht auszuschließen.

Neben dem Grundfutter kann jegliches Obst und Gemüse verfüttert werden. Besonders beliebt sind bei meinen Ratten Melone und Banane. Zur Deckung des Bedarfs an tierischem Eiweiß kann man Igelfutter, Insektenfutter oder Eifutter. Bei der Verfütterung von Mehlwürmern sollte darauf geachtet werden, dass diese vorher gut ernährt worden sind. Mehlwürmer, die nur auf Zeitungspapier gelebt haben, enthalten nur Druckerschwärze und Chitin und sind gesundheitsschädlich. Ich halte meine Mehlwürmer deshalb ca. 1 Woche auf Kleie und füttere sie mit Obst und Gemüse, bevor ich sie an meine Tiere verfüttere. Heuschrecken und Katzenfutter bieten ebenfalls beliebte Abwechslung auf dem Speiseplan. Wasser darf auf keinen Fall fehlen bei der erfolgreichen Haltung von Akazienratten. Ist kein Wasser vorhanden, töten sich die Tiere gegenseitig, um so ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ein ähnliches Verhalten ist auch bei der afrikanischen Zwergmaus bekannt. Es scheint sich um eine Strategie zu handeln, die das Verdursten der Tiere verhindern soll.

Dass Akazienratten gerne klettern, sollte bei der Unterbringung der Tiere beachtet werden. Es empfiehlt sich deshalb, einen Käfig zu wählen, der höher als breit ist. Als Mindesthöhe sollten jedoch 50cm nicht unterschritten werden. Bei mir hat sich ein Käfig mit den Maßen 55x80x50cm (HxBxT) bewährt. Andere Halter haben gute Erfahrungen mit Käfigen gemacht, die 1,50 – 2 Meter hoch sind. Da die Ratten bei entsprechender Fürsorge durchaus sehr zahm werden können, kann den Tieren auch Freigang in der Wohnung gewährt werden.

Die Ausstattung des Käfigs sollte das Kletterbedürfnis der Akazienratten befriedigen. Empfehlenswert sind Äste von Obstbäumen oder Weißdorn, da sie dem natürlichen Lebensraum am ehesten entsprechen. Eine oder besser mehrere Höhlen (z.B. Wellensittichnistkasten) sollten den Tieren als Unterkunft geboten werden. Für den Nestbau werden Heu oder Stroh, aber auch Blätter verwandt. Als Bodeneinstreu hat sich bei mir eine ca. 10cm dicke Schicht Nagerstreu bewährt.

Akazienratten sollten paarweise gehalten werden. Zwar berichten einige Halter von erfolgreicher Gruppenhaltung, allerdings ist der Ausbruch von Aggressionen dabei nicht ausgeschlossen. Insbesondere bei Wassermangel kann es zu Kannibalismus kommen, wie es u.a. auch bei der Knirpsmaus bekannt ist. Um den intelligenten und neugierigen Akazienratten möglichst viel Abwechslung zu bieten, empfiehlt es sich, immer wieder neue Objekte in den Käfig einzubringen, bzw. den käsig regelmäßig umzudekorieren. Bewährt hat es sich auch, Obst oder sonstige Leckereien an der Spitze der Kletteräste aufzuhängen, so dass die Tiere gezwungen sind, sich ihr Futter zu erarbeiten.

© Ralf Sistermann

Vielen Dank an Ralf für diesen Artikel und dass ich ihn von seiner Seite übernehmen durfte. Allerdings ist es nur ein kleiner Teil seiner wirklich sehenswerten und informativen Webseite. Wer Kurzberichte über sehr exotische Nager sucht, sollte sich bei ihm austoben können. Seine Homepage ist unter www.exotische-nager.de zu erreichen.

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